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Was ich über devote Männer denke und meine Erfahrungen mit ihnen.

Aktualisiert: 12. Juni 2019



Danke an Honey Magnolia, dass du mir deine Bilder für diesen Post zur Verfügung stellst! Diesen attraktiven, devoten Mann könnt ihr im Joyclub finden, Ladys ;)

Ich habe schon länger das Bedürfnis, über dieses Thema zu schreiben, aber ich wusste immer nicht wie. Ehrlicherweise weiß ich es auch jetzt nicht ... Ich fange einfach an und mal schauen, was am Ende dabei herauskommt. So handhabe ich das beim Schreiben meiner Bücher :-D

Wie in all meinen Blogbeiträgen kann ich nur über meine eigenen Erfahrungen berichten. Was ich hier schreibe, sagt rein gar nichts über die allgemeine devote Männerwelt aus. Meine Worte und Einschätzungen beziehen sich ganz allein auf meine Wahrnehmung und auf das, was ich erlebt habe.

Als ich die Überschrift wählte, fragte ich mich, warum es überhaupt jemanden interessieren sollte, was ich über das Thema denke und, ob es überhaupt eine Relevanz hat, meine Eindrücke zu schildern ...

Die Antwort, die in mir hochkam, lautet wie folgt:

Das muss jeder für sich selbst beantworten ;-)

Meine ersten Erfahrungen mit einem devoten (& masochistischen) Mann sammelte ich, als ich Liam kennenlernte, der eigentlich mein Top war. (Wer beide Teile von New Passion gelesen hat, kennt die gesamte Anfangsstory. Ich möchte hier nicht das Ende meines Buches spoilern, aber ich komme nicht drumrum. Möchtest du meinen autobiografischen Roman über meinen Weg zum BDSM noch lesen und nicht im Vorfeld wissen, wie das mit Liam und mir nach dem Ende des Buches weiterging, solltest du diesen Absatz überspringen.)

Nachdem wir fast ein Jahr lang keinen bzw. kaum Kontakt hatten, meldete ich mich bei ihm, weil ich mich erkundigen wollte, wie es ihm geht. Daraus entwickelte sich erneut ein stetiger Onlinekontakt über WhatsApp. Aus einem anfänglichen Smalltalk führte er die Unterhaltung ziemlich schnell in Richtung D/s. Er wollte von mir Befehle bekommen, die er auszuführen hat. Erst wollte ich nicht darauf eingehen, habe mich dann aber doch weichklopfen lassen. Es ging so weit, dass ich darüber nachdachte, wirklich seine Herrin zu werden und den Kontakt von WhatsApp ins reale Leben zu verlagern. Er wollte, dass ich einen Sklavenvertrag aufsetze. Mit meinen Regeln, die er zu befolgen hat und den Strafen, sollte er meine Regeln missachten.

Der Gedanke, meine dominante Ader nicht nur online über Worte auszuleben, sondern richtig echt, mit Blicken, Berührungen, entzogener Nähe, mit Schmerz ..., reizte mich. Nicht sexuell/körperlich, psychisch. Das Gefühl von Macht erfüllt mich. Ich wünschte, es wäre nicht so, aber es turnt mein Ego an.

Nur die daran hängende Verantwortung entzog dem seinen Reiz. Und die Tatsache, dass er mir schon wieder seine Bedürfnisse aufdrängte. Er sah in mir nur eine Frau, die eventuell in der Lage ist, seine Sehnsüchte zu stillen. Das ging mir gewaltig auf den Zeiger! Daher ist es bis heute nicht dazugekommen, dass er mir gehört und mir dient. Wir hatten eine "Session", damals Ende 2015, die ich auch in dem 2. Teil von New Passion beschreibe , in der ich die Führung übernahm, aber damals war ich noch viel zu unsicher. Und 2017 hatten wir ein Treffen für eine Spanking Session im Wald vereinbart. Aber es stürmte an dem Tag und somit sagte ich ab. Im Frühjahr 2018 haben wir uns dann das erste Mal wiedergesehen. Ich begleitete ihn auf einen Job auf einer lockeren Tanzparty im Catonium. (Über diese Erfahrung habe ich auch hier in meinem Blog geschrieben.) Er äußerte zwar den Wunsch nach Eiertritten, aber ansonsten hielt er sich zurück und wir hatten einen tollen Abend auf freundschaftlicher Ebene.

Letztes Jahr, Ende des Frühlings 2018, bekam ich plötzlich den Impuls, mir ein oder zwei Onlinesklaven zuzulegen. Es wurden glaube ich zwölf Sklaven. Wovon nach einer Woche noch vier übrig blieben und ein fünfter kam später noch hinzu. Mir machte das Organisatorische viel Spaß und auch das Ausdenken fieser Aufgaben war eine erfüllende Ablenkung vom öden Alltag. Hinzu kam noch, dass ich die Aufmerksamkeit sehr genoss. Irgendwann wurde mir das alles zu viel bzw. befriedigte es nicht mehr meine Bedürfnisse, sondern war es so, dass ich versuchte, den Bedürfnissen der Männer gerecht zu werden.

Ich möchte auf diese Erfahrung nun nicht näher eingehen. Wen es interessiert, der kann gerne auf meinem YouTube Kanal vorbeischauen. Dort habe ich zwei Videos darüber hochgeladen.

Nachdem ich das erste Video "Ich und meine Onlinesklaven" hochlud, überflutete mich eine Welle von Anfragen ... Obwohl ich in dem Video bereits erwähnte, dass mir die Fünf vollkommen reichen und ich froh bin, dass der Rest abgesprungen ist, nahm kaum einer Rücksicht darauf und versuchte trotzdem sein "Glück". Könnte ja sein, dass ich eine Ausnahme mache ... Habe ich nicht!

Im letzten Jahr hatte ich wirklich viel Kontakt zu "devoten" Männern. Natürlich nur online. Jedoch genügt mir das, um mir ein Bild machen zu können.

Ich bin sehr zwiegespalten, was Männer angeht, die gerne unterwürfig sind. Auf der einen Seite bin ich mittlerweile vollkommen abgenervt, wenn mir jemand schreibt, er sei devot und auf der anderen Seite wünscht sich ein Teil von mir, ich könnte den "wirklich" (nicht nur sexuell bezogenen) devoten Männern ihre Sehnsüchte erfüllen. Aber ich bin nicht Mutter Teresa ...

Ich unterscheide zwischen "pseudo"-devot und einem aufrichtigen Bedürfnis, zu dienen.

Alles hat seine Berechtigung! Ich möchte hier nichts und niemanden abwerten! Ich weiß, dass das Schubladendenken ist und Devotion definitiv mehrere Gesichter hat. Aufgrund meiner Beobachtung und Erfahrung teile ich das in diese zwei Kategorien auf. Ich richte mich hier nach der Mehrheit und nicht nach den einzelnen Ausnahmen, die mir begegnet sind, weil das sonst alles zu viel und komplex wird. Und bitte nehme das Wort "pseudo" nicht negativ auf. Ich könnte es sexuell-devot nennen, aber das würde die sexuelle Komponente der anderen Kategorie irgendwie automatisch ausschließen ...

Einige Männer haben lediglich devote, sexuelle Fantasien, die sie Realität werden lassen wollen. Diese Männer sind dementsprechend selten in der Lage, "devot" zu kommunizieren. Sie schleudern einem ihre Bedürfnisse und ihre Wunschvorstellungen vor die Füße und erwarten, dass Frau ihnen diese erfüllt.

Ich erkenne darin überhaupt kein devotes Verhalten, sondern bloßen Egoismus.

Was ich möchte und mir vorstelle, steht gar nicht zur Debatte ...

(Ich weiß, dass das nicht böse gemeint ist. Diese Männer sind sich darüber einfach nicht bewusst. Dieses Herumgejammere dominanter Menschen über Wunschzettelsklaven, geht mir mittlerweile auch auf die Nerven. Ich kann das zwar nachvollziehen, aber grundsätzlich ist es eben so, dass wir Menschen unterschiedlich sind und unterschiedliche Vorstellungen haben. Das, was ich als devot empfinde, muss ein anderer nicht teilen. Mich würde auch nicht jeder als devot oder dominant wahrnehmen. Das hängt eben von der subjektiven Wahrnehmung und der individuellen Definition von devot und dominant ab. Was es so anstrengend macht, ist, dass viele Menschen über wenig Empathie vermögen und nicht erkennen, dass es auf dieser Erde mehrere Welten mit unterschiedlichen Realitäten gibt und sich nicht alle Planten um einen selbst drehen. Am Ende des Absatzes spreche ich noch einen Punkt an, der es meines Empfinden anstrengend macht. Die Worte in dieser Klammer habe ich im Nachhinein hinzugefügt.)

Mir wurde oft sogar Geld angeboten, was dann ja ein ganz klarer Fall von Dienstleistung gewesen wäre, hätte ich dies angenommen. Selbst Liam bot mir an, mich zu bezahlen, wenn ich ihm in Gegenzug dominiere. Ich denke, dies war ein Akt der Verzweiflung und der Versuch, es mir dadurch schmackhaft zu machen.

Ich brauche es eben nicht, jemanden zu dominieren, um mich glücklich, befriedigt und erfüllt zu fühlen. Andere boten mir ihre Putzdienste an. Aber auch hier hätte ich letztlich nur ihre Bedürfnisse befriedigt. Denn keiner von ihnen hätte einfach nur bei mir geputzt. Natürlich hätten sie diese Situation genutzt, um sich erniedrigt zu fühlen und meine Aufmerksamkeit zu erhalten.

Dieses penetrante Sich-Aufdrängen hat mich teilweise echt wütend gemacht. Ich kann bis heute nicht nachvollziehen, warum ein Nein nicht akzeptiert wird und man weiter bettelt und fleht ... Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine dominante Frau es sich anders überlegt, wenn der Mann ihr Nein nicht akzeptiert und respektiert. Wie soll da eine D/s-Beziehung funktionieren, wenn bei Erstkontakt schon so reagiert wird, wenn die Dame nicht handelt, wie man(n) es erwartet/hofft? So weit denken aber die wenigsten.

Sie sind vernebelt von ihrem Drang, sich sexuell unterwerfen zu lassen, sodass sie gar nicht in der Lage sind, andere Perspektiven einzunehmen und sich zum Beispiel zu fragen, wie das bei der Frau ankommen mag, was sie ihr schreiben und was sie der Frau bieten können (außer Bestechungsgeld. Geld als Zeichen der Wertschätzung ist etwas anderes. Ich spüre das intuitiv (bilde ich mir zumindest ein), welche Absicht dahintersteht. Keiner der Männer, die mir Geld oder Geschenke schicken wollten, kamen dem nach ... was ich von Anfang an erwartet habe.).

Keiner hat sich nach meinem Nein ein Feedback eingeholt. Sie haben gekämpft und nach meinem gefühlten zehnten Nein aufgegeben und sich entschuldigt, mich genervt und belästigt zu haben.

Bei der nächsten Dame werden sie genauso vorgehen und vermutlich wieder ein Nein kassieren. Und je nachdem, wie differenziert sie sind, sorgt ihr Frust dafür, dass sie alle Frauen über einen Kamm scheren oder in ein Loch des Selbstmitleids fallen. Wäre ihr Differenzierungsgrad höher, würden sie sich Feedback einholen, wie sie bei der Dame angekommen sind, wieso sie kein Interesse hat und sie würden sich überdenken und hinterfragen. Männer, die sich ihrer sexuellen Neigung bewusst sind, haben größeren Erfolg bei Frauen. Das behaupte ich mal so frech.

Wenn du weißt, dass du eigentlich nur Lust hast, von einer Frau dominiert zu werden, weil du es in einem Porno gesehen hast und du den Gedanken geil findest, kannst du viel klarer kommunizieren. Und du wirst einen Korb nicht mehr persönlich nehmen, sondern du kannst es akzeptieren, dass die Frau dein Bedürfnis nicht teilt. Es kommt kein Frust auf, der sich in deinen Worten und in deiner Ausstrahlung manifestiert. Du bleibst weiterhin ein lockerer, sympathischer Kerl.

Ebenso ist es, wenn du ein aufrichtiges Bedürfnis hast, einer Frau zu dienen. Wenn es dich wirklich erfüllt, sie glücklich zu machen und es nicht aus einem eigentlich egoistischen Interesse heraus geschieht. Du wirst ganz anders kommunizieren.

Wenn das Bedürfnis der Dame im Vordergrund steht, wirst du ihr Nein akzeptieren und dich nicht aufdrängen, weil du meinst, besser zu wissen, was ihr gut tut und was sie braucht. Drängst du dich ihr auf, obwohl es doch um ihr Wohl geht und sie geäußert hat, was sie nicht will, versteckst du in Wirklichkeit dein egoistisches Bedürfnis dahinter, ihr etwas Gutes tun zu wollen. Dass ist wie mit den Männern, die eine Frau unbedingt zum Orgasmus bringen wollen ... Sie wollen das nur, weil ihnen ihr eigener Orgasmus so wichtig ist und sie nicht als egoistisches Arschloch dastehen wollen. Sie verstecken ihr wahres Bedürfnis hinter der Lüge, das Bedürfnis der Frau erfüllen zu wollen. In Wahrheit ist das purer Egoismus, sie möchten kein schlechtes Gewissen haben. (Ja, ich weiß, dass es Männer gibt, die Freude haben, bedingungslos und ohne egoistischen Hintergedanken, der Frau Orgasmen zu schenken. Aber der Unterschied ist, dass die Frau nicht dem Erwartungsdruck kommen zu müssen, ausgesetzt ist.)

Ich finde es überhaupt nicht schlimm, wenn der Mann egoistische Absichten verfolgt. Was es unangenehm macht, ist die eigene Unkenntnis darüber und das daraus resultierende unbewusste Handeln.

Das gängige Klischee, dass gerade Männer in Führungspositionen zu professionellen Dominas gehen, wurde von Damen, die in diesem Business arbeiten, bestätigt. Da ich selbst gerne devot bin, kann ich das Bedürfnis total nachvollziehen. Im Alltag habe ich auch das Gefühl, alles im Griff und unter Kontrolle haben zu müssen. Im Schlafzimmer sucht man den Ausgleich, hegt den Wunsch, sich fallen lassen zu können, die Kontrolle abzugeben. Alles loszulassen, dem Druck der Verantwortung zu entfliehen. Es geht also gar nicht bloß um sexuelle Befriedigung. Es geht tiefer. Sich seelisch frei zu fühlen, ist wesentlich ausschlaggebender als das Gefühl von Lust.

Ich glaube, es gibt sehr viele Männer, die sich dieses Erlebnis wünschen. Die wünschen sich gar nicht unbedingt eine 24/7 Femdom an ihrer Seite. Es geht nur um den Ausgleich.

Da ich den Eindruck habe, dass es in dieser Gesellschaft immer noch als unmännlich angesehen wird, den Wunsch zu haben, sich mal von einer Frau dominieren zu lassen, unterdrücken viele Männer diese Sehnsucht oder gehen heimlich zu einer professionellen Domina, statt die eigene Frau/Partnerin zu fragen, ob sie offen für einen Rollenwechsel ist.

Meiner Meinung nach haben Männer ebenso das Recht, das Bedürfnis zu haben, sich fallen zu lassen, wie wir Frauen. Dadurch sind sie nicht weniger männlich. Ebenso sind dominante Frauen nicht weniger weiblich ...

Da ich selbst den Ausgleich brauche, könnte ich mir nicht vorstellen, mit einem Mann zusammen zu sein, der wirklich durch und durch devot ist, aber meinen Partner zu unterwerfen, sei es rein sexuell, ihn ans Bett zu fesseln, sodass er wirklich das Gefühl bekommt, nichts machen zu können, um sich fallen zu lassen und ihn dann zu reiten oder ihn, wie auf dem obigen Bild zum Beispiel, vor mir knien zu lassen und ihn aufzufordern, meine Füße zu massieren, könnte ich mir auf jeden Fall vorstellen. Gut, dass mit dem Füßemassieren nicht unbedingt, da ich kitzelig bin ;-)

BDSM spiegelt für mich schon eine Art Lebenseinstellung wider und ich finde es in der Hinsicht auch wichtig, dass es dann authentisch ist. Bei einem Rollenspiel finde ich es irrelevant.

Ich hatte mal einen dominanten Mann, der schon authentisch dominant war, aber die Tiefsinnigkeit, die im BDSM verborgen liegt, leider nicht erkannte. Er handelte dominant, aber die Emotionen kamen bei mir nicht an. Das war in der Zeit, als ich die Onlinesklaven hatte. Ich erzählte ihm davon. Er war überrascht, weil er dachte, ich sei nur devot. Er forderte mich heraus, um zu sehen, ob ich tatsächlich dominant bin. Wenn man mich provoziert, weckt man definitiv meine natürliche Dominanz ...

Bei unserem nächsten Treffen wollte er dann, dass ich ihn dominiere. Es war sozusagen ein Befehl. Ich bin mit einem total unsicheren Gefühl zu ihm gefahren, weil ich wusste, dass meine authentische Dominanz so nicht zum Vorschein kommen wird.

Und in der Tat nahm ich eher eine Rolle ein. Er war ebenfalls nicht authentisch devot. Er hatte einfach nur mal Lust darauf, sexuell dominiert zu werden. Mein dominantes Bedürfnis war es eher, ihn auf allen Vieren in seiner Wohnung hinter mir her laufen zu lassen, als ihn ans Bett zu fesseln, streng mit ihm zu sprechen und seinen Penis dabei zu befriedigen. (So hatte er es wohl in einem Porno gesehen.) Zumal er vorher noch stark suggerierte, dass er immer noch mein Dom ist und ich nur tue, was er will. Aber ich solle gefälligst authentisch dabei sein!

Wie soll ich bei einem Mann authentisch dominant sein, der gar nicht devot ist? Für mich nicht möglich. Diese "Session" war ein totaler Reinfall. Ich stellte mich nach einiger Zeit extra doof an, damit er endlich switchte und mich aus dieser unangenehmen Situation befreite. Dem kam er nach, aber natürlich durfte ich mir anhören, dass ich nicht dominant bin und meine Onlinesklaven ein Witz seien ...

Das traf mich so tief, dass ich mit den Tränen zu kämpfen hatte. Ich weiß, dass es von ihm nicht böse gemeint war. Das alles war für ihn nur ein Spiel. Für mich war es das in dem Moment, als er wieder die Position meines Doms einnahm, aber nicht.

Und sie sollten sich niemals wiedersehen ... Das war unser letztes Treffen. Ich beendete es.

Und damit auch die Ära BDSM.

Ich persönlich hatte einfach genug von oberflächlichen, egoistischen, dominanten Männern und ich habe auch genug von der ganzen Sklavensache gehabt. (Habe ich auch immer noch.)

Für mich ist es an der Zeit, anzukommen. Anzukommen in einer festen Beziehung auf Augenhöhe, ohne klare Macht/Rollenverteilung. Wenn das Fundament von Liebe (inbegriffen sind Vertrauen und Respekt) stimmt, dann kann ein Rollenspiel mit klaren Machtverhältnissen für mich wunderbar funktionieren. Weil es keinen Druck gibt, abliefern zu müssen. Weil man gemeinsam mit Humor an die Sache herangeht und es einfach nur darum geht, gemeinsam Freude und Spaß zu haben.

Wenn ich an meine (virtuellen) Begegnungen mit devoten Männern zurückdenke, spüre ich viel Verbissenheit und Frustration. Da fehlt die Leichtigkeit. Die Unbefangenheit. Die pure Lebensfreude.

Ein paar wenige fallen mir ein, mit denen sich der Kontakt leicht, natürlich und fröhlich angefühlt hat. Diejenigen hatten meist auch keinerlei Probleme, ihre devote Neigung real mit Frauen auszuleben. (Ohne sie zu bezahlen.)

Natürlich könnte man nun behaupten, dass sie so locker auf mich wirkten, weil sie ihre Neigung ausleben können. Aber vielleicht können sie es ausleben, weil sie eben genau so auf Frauen wirken ...

Locker und entspannt, statt bedürftig, verzweifelt und unsicher.

Zu guter Letzt möchte ich noch äußern, dass ich weiß, dass es generell schwierig ist, eine dominante Frau zu finden, die mit voller Leidenschaft bei der Sache ist. Mein Eindruck ist ebenfalls, dass es mehr devote Männer gibt als dominante Frauen. (Obwohl ich auch glaube, dass viel mehr Frauen das Potenzial haben, zu dominieren.)

Dennoch möchte ich ermutigen, die Hoffnung nicht aufzugeben und sich nicht zu sehr auf diese Sehnsucht zu versteifen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es sich lohnt, sein Bewusstsein zu öffnen und die Idee davon "BDSM" oder "weibliche Dominanz" zu brauchen, mal loszulassen. Eine Zeit lang dachte ich, ohne BDSM geht es für mich nicht. Ich brauch definitiv einen authentisch-dominanten Mann ... Ich habe mich mit diesem Glaubensmuster selbst in eine Schublade geschlossen und somit viele andere Möglichkeiten ausgeblendet, die vielleicht sogar noch viel erfüllender sind ... Mittlerweile brauche ich es wirklich nicht mehr.

Ich bin ja auch eine, die sich gerne über Begriffe definiert. Die vorherigen Jahre war es Switcherin, letztes Jahr fiel mir der Begriff Demisexualität in den Schoß. Das sind alles "Werkzeuge", die einem helfen können, sich in diesem Leben zu orientieren. Aber wir sollten nicht vergessen, dass wir mehr sind als diese Worte.

Wenn du nicht mehr über dich denkst, devot zu sein oder eine dominante Frau zu brauchen, um dich erfüllt zu fühlen, wer bist du dann? Du existiert immer noch. Auch ohne die Idee davon dieses oder jenes zu brauchen oder zu sein. Ich habe viel Zeit damit verbracht, mein wahres Ich zu suchen. Diese Erfahrung hat mich zu der Erkenntnis gebracht, dass ich mein Ich nicht zu definieren brauche. Das hält mich davon ab, einfach ich zu sein, weil ich dann nur der Idee davon nachjage, die sein zu müssen, von der ich glaube, sie zu sein. Geiler Satz :-D Ich weiß nicht mal, ob der wirklich Sinn ergibt. Was ich sagen will: Entspanne dich.

Einer dominanten Frau hinterherzujagen kann eine Lösung sein, aber möglicherweise liegt die Lösung auch darin, diese Sehnsucht mal loszulassen und sich für das zu öffnen, was kommt. Vielleicht nämlich eine Frau, die überhaupt keine Ahnung von dieser ganzen Materie hat und mit der man sich gemeinsam an diese Welt herantastet ...

So, das ist nun dabei herausgekommen. Ich hoffe, meine Gedanken und Erfahrungen sind nachvollziehbar geschildert. Wenn es unstrukturiert wirkt, dann liegt es daran, dass ich es wirklich aus dem Bauch heraus aufgeschrieben habe.

Der Text hat keine durchdachte Struktur :-D

Die Story mit dem dominanten Mann, der forderte, dass ich ihn dominiere, wollte ich eigentlich gar nicht erzählen ... Dass ich die Ära BDSM nach dieser Erfahrung für mich beendet habe, tut hier eigentlich auch nicht wirklich was zur Sache. Genauso wenig wie dieser Absatz ...

Aber dieser Blog spiegelt eine Art Gedankentagebuch wider und ist eben kein sachlicher Aufklärungsblog. Manche verirren sich hierher und beschweren sich dann über meine Subjektivität und Pauschalisierung, obwohl ich oft genug erwähne, dass das nur meine Wahrheit und nicht die Wahrheit ist und es durchaus mehrere Perspektiven und unterschiedlichste Erfahrungen gibt.

Des Weiteren hoffe ich, dass ich nun keine Sklaven-Anfragen bekommen werde. Wenn du Fragen hast, kannst du dich immer gerne bei mir melden. (Zum Beispiel über das Kontaktformular meiner Website.)


Falls du interessiert bist, zu erfahren, was in meinem dominanten Kopf so vor sich geht, empfehle ich dir mein Buch (nur als eBook erhältlich) mit vier fiktiven Kurzgeschichten über das Leben von Lady Aileen.

Aus verschiedenen Perspektiven geschildert.

Die Geschichten handeln von Cuckolding, Vorführung, Feminisierung und Petplay.

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Das Buch schrieb ich, als ich gerade eine "dominante Phase" hatte. Es hat echt Spaß gemacht, weil ich mich nicht nur in Lady Aileen hineinversetzen konnte, sondern auch in die devot-veranlagten Männer.

Vermutlich ein Vorteil, wenn man beide Seiten in sich trägt ;-)

Die Begierden des devoten Mannes umfasst ca. 22.000 Wörter. Im Vergleich: Dieser Blogbeitrag umfasst um die 3.400 Worte.

Danke für deine Zeit und Aufmerksamkeit! Hab eine gute Zeit! Bis dahin!

Katie


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