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Thema Penisgröße: Ist er groß genug?

Aktualisiert: 24. Okt. 2020



Nicht nur Frauen hadern mit ihren Körpern, sondern auch Männer sind davon betroffen. Das Thema Selbstliebe betrifft also nicht bloß das weibliche Geschlecht, sondern alle Menschen.

Meine Intention mit diesem Beitrag ist es, solltest du geplagt von der Unsicherheit sein, ob dein Penis groß genug ist, dass du nach dem Lesen über neue, frische Gedanken verfügst, die sich gut anfühlen und deinen inneren Selbstwert bereichern bzw. dass du den Sinn deiner negativen Gedanken über dich hinterfragst.

Du wirst in diesem Beitrag keine Maßangaben und Statistiken finden. Aus dem Grund, da ich der Meinung bin, dass es unserem Lebensglück schadet, wenn wir uns mit anderen vergleichen. Außerdem wirst du hier nicht erfahren, wie für mich der "perfekte" Penis aussieht.

Ja, ich bin eine Frau und ich habe keinen Penis. Aber ich weiß, wie es ist, wenn man unter seinem Aussehen bzw. dem Aussehen gewisser Körperteile leidet. Mit ca. 16 Jahren fing ich an, unter meinem nicht vorhandenen Busen zu leiden. Die Mädels um mich herum trugen alle bereits einen BH, während ich immer noch keinen brauchte und mir auch keiner gepasst hätte. Das war der erste "Fehler", den ich gemacht habe. Mich mit anderen zu vergleichen.

Hinzukommt, dass in Magazinen etc. immer Frauen mit schönen, vollen Brüsten zu sehen waren. Somit war in meinem Kopf der Gedanke verankert, dass eine richtige Frau Brüste braucht, um weiblich zu sein. (Vergleichbar mit Pornos und den gut bestückten Männern.)

Wenn ich mich nackt im Spiegel ansah, fing ich jedes Mal an, zu weinen. Ich litt darunter, dass Bikinis nicht passend saßen und ich keine schulterfreien Kleider und Oberteile tragen konnte, weil diese heruntergerutscht wären.

Die Sorge, keinen Jungen kennenzulernen, der mich und meinen Körper schön findet und annehmen kann, war ebenso da. Mein Ex-Freund sagte mir damals, dass er kleine Brüste viel lieber mag als große. Anfangs glaubte ich ihm das auch. Aber ein paar Jahre später, als es dann Instagram gab, sah ich, wem er dort folgte. Nur Frauen, die das komplette Gegenteil von mir waren. Stark geschminkt, schlanke, lange Beine, Topfigur und natürlich große Brüste ...

Mein Selbstwertgefühl glich der Größe einer Erbse. Es war kaum noch vorhanden.

Als die Beziehung beendet war und ich jemand Neues kennenlernte, fühlte ich mich immer noch nicht wohl in meiner Haut. Ich behielt den BH an, als wir intim miteinander wurden. (Meine Brüste sind ein wenig gewachsen, sodass Push-Up-BHs in A einigermaßen passten.)

Klar, Brüste kann man schlecht mit einem Penis vergleichen, weil sie nur sekundär eine Rolle beim Geschlechtsakt spielen. Beziehungsweise spielten sie bei mir damals nie eine Rolle ...

Dennoch ist die Angst vor der Unzulänglichkeit die gleiche.

Bin ich gut genug bzw. ist mein Penis groß genug? Gefalle ich ihr? Kann ich sie befriedigen?

All diese Gedanken halten dich klein. Sie hindern dich daran, eine selbstsichere Persönlichkeit zu werden, die Lebensfreude und Stärke ausstrahlt, was auf andere Menschen anziehend wirkt (nicht rein sexuell gemeint).

Selbst wenn du auf diese Fragen eine Antwort von einer Frau bekommst ...

Machst du eine negative Erfahrung, weil eine Frau sagt, dass dein Penis zu klein ist und du sie nicht befriedigen kannst, beeinflusst dich das kontraproduktiv, wenn du nicht differenziert denkst.

Ebenso ist es aber, wenn du eine Erfahrung mit einer Frau machst, die hin und weg von deinem besten Stück ist. Du baust deine Selbstsicherheit und deinen Selbstwert auf der Meinung eines anderen Menschen auf. Das ist ein sehr wackliges Konstrukt. Das geht so lange gut, bis du eine Frau triffst, die das komplette Gegenteil sagt. Entweder bekommst du plötzlich Selbstzweifel oder dein Ego fährt den Schutzmodus namens Arroganz hoch und sagt, dass diese Frau keine Ahnung hat und eine blöde Kuh ist.

Für mich persönlich war die Lösung, dankbar für meinen Körper zu sein., aufzuhören, sich zu vergleichen und sich von der Meinung anderer zu lösen/befreien. Ich muss keinem Idealbild gleichen. Mein Körper ist gut so, wie er ist. Und vor allem habe ich aufgehört, mich über meine Brüste zu definieren. Ich bin eine Frau, ich bin weiblich. Ob mit oder ohne Oberweite. Was ist eine Hülle ohne Fülle? Leer. Daher habe ich meine Aufmerksamkeit auf mein Inneres gerichtet und nicht länger auf mein Äußeres. Ich pflege mein Inneres wesentlich intensiver als meinen Körper ... Das ist nur etwas, was keiner sieht und wofür man eben auch keine Anerkennung ernten kann. Die muss man sich selbst geben.

Du kannst an deiner Penisgröße nichts ändern. Und du solltest es auch nicht wollen. So, wie du bist, bist du gut genug. Und ja, es gibt Frauen, denen ist die Größe wichtig. So, wie es auch Männer gibt, die nur Frauen mit großen Brüsten wollen. Jeder Mensch darf seine Vorlieben haben, das gilt es zu akzeptieren. Aber niemand muss ihnen gerecht werden.

Heißt: Du als Mann musst nicht jede Frau auf dieser Erde befriedigen können. Den Anspruch solltest du nicht haben. Wenn eine Frau an deinem besten Stück herumnörgelt, zeige ihr die Tür. Wenn jemand deinen Wert nicht erkennt, brauchst du deine kostbare Lebenszeit nicht mit dieser Person zu vergeuden.

Du solltest dich nicht mit deinem Penis identifizieren. Nicht dein Penis macht dich zu einem guten oder schlechten Liebhaber. Wenn eine Frau dich auf deinen Penis reduziert und du das auch tust, ist dein Selbstwertgefühl immer abhängig von der Meinung der Damen (oder Herren, solltest du homosexuell sein).

Du bist nicht dein Penis. Du bist eine vollwertige Persönlichkeit. Du bist ein komplexes Wesen, was viel mehr zu bieten hat als Äußerlichkeiten. Es ist deine Entscheidung, mit welchen Menschen du intim wirst. Wer selbst nur oberflächliche Gedanken hegt und keine tieferen Werte pflegt, wird in dieser oberflächlichen Welt gefangen bleiben. Es wird immer einen Kampf des Egos um Anerkennung geben. Dadurch wird viel Leid und Frust entstehen. Und wenn man nicht aufpasst, nicht aufwacht, hängt man für immer in diesem Teufelskreis fest und verpasst die schönen Dinge des Lebens.

Zum Beispiel intensiven, liebevollen, feurigen Sex, bei dem es vollkommen egal ist, wie die Körper aussehen, wie groß der Penis ist, weil beide Herzen sich öffnen, die Seelen sich zeigen und miteinander tanzen. Diese Erfahrung kann man nur nachvollziehen, wenn man sie gemacht hat. Dafür bedarf es, aus den alten, negativen Gedankenmustern auszubrechen. In ein neues, frisches und vor allem freies Bewusstsein einzutauchen. Auf einmal wirkt alles so unwichtig/bedeutungslos. Man fragt sich, warum man sich Gedanken über so irrelevante Dinge gemacht hat. Warum man sich mit Menschen umgeben hat, die oberflächlich, unauthentisch und unehrlich sind ... Plötzlich zieht man Menschen an, mit denen tiefe Begegnungen möglich sind. Und man staunt: Wow, alles hat sich verändert und das ganz alleine dadurch, dass ich mein Denken über mich und andere verändert habe.

Diese ganzen Selbstzweifel entstehen nur in deinem Kopf. Es sind Gedanken, denen du glaubst. Du glaubst, es ist DIE Wahrheit, dass es auf die Größe ankommt. Aber es ist nicht DIE Wahrheit. Es ist nur eine Wahrheit (von vielen verschiedenen). Aber so lange du glaubst, dass es DIE Wahrheit ist, wirst du nur Frauen (Männer) anziehen, die deine Wahrheit teilen.

Denn es ist so: Du hast immer recht. Dein Gehirn sorgt dafür. Es richtet deinen Fokus aus. Der Teil im Gehirn nennt sich retikuläres Aktivierungssystem. Und wenn dein Fokus darauf ausgerichtet ist, zu denken, dass Frauen nur große Penisse wollen, wirst du genau das immer wahrnehmen. Also kannst du es als einen Wink des Schicksals werten, solltest du jetzt auf diesen Beitrag gestoßen sein. Denn ich gehöre zu den Frauen, die keinen Wert auf Größe legen. Für mich zählt einzig und allein der Mensch.

Ich kann dir auch aus meiner Erfahrung sagen, dass die Größe irrelevant ist. Denn ich hatte schlechten Sex mit einem Mann mit einem großen Penis und besseren Sex mit einem Mann mit einem kleineren Penis. Dementsprechend kann es nicht am Penis liegen, es muss am Mann liegen. Was meiner Meinung nach einen guten Liebhaber ausmacht, ist aber ein anderes Thema.

Grundsätzlich sind wir alle individuelle Wesen. Und diese komplexe Individualität zu greifen, ist nicht unbedingt einfach. Daher gibt es das Schubladendenken und Klischees ... Es vereinfacht alles.

Es ist einfach, zu behaupten "Du brauchst einen großen Penis, um eine Frau befriedigen zu können". Aber eine Frau zu befriedigen, ist nun mal nicht unbedingt so einfach. Es gibt Frauen, die bestimmt beim Anblick von 20 cm schon einen Orgasmus bekommen. Aber generell ist das Thema Sexualität soooo umfassend. Bei mir persönlich spielen viele Faktoren eine Rolle, die wichtig sind, damit ich Lust verspüre. Faktoren, die ein Mann nicht steuern oder beeinflussen kann. Du kannst noch so einen großen Penis haben und allmögliche Praktiken perfekt beherrschen ... Wenn deine Seele nicht bei mir ist, zeige ich dir die Tür und schließe sie hinter dir ab ;-)

Außerdem bin ich der Meinung, der Mann dient nicht mir, um mich zu befriedigen. Das kann ich nämlich wunderbar alleine. Den Glaubenssatz "Ich muss eine Frau befriedigen" werde ich mal in einem anderen Blogpost behandeln. Diese Leistungsgesellschaft ist im alltäglichen Leben schon fürchterlich genug. Das braucht man nicht auch noch im Schlafzimmer, wenn es eigentlich darum geht, Spaß zu haben.

Ich hoffe, du hast eine Idee davon bekommen, worauf ich hinaus wollte. Beschränke dich nicht selbst auf ein Körperteil und löse dich von den kleingeistigen Gedankenmustern. Du bist, wie du bist und so bist du perfekt. Es ist egal, was andere über dich denken. Es ist nur wichtig, was du über dich denkst. Davon hängt deine Lebensfreude ab.

Du entscheidest selbst, welchen Sinn du deinem Sexleben geben willst und nach welchen Werten du leben möchtest.

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