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Was wäre, würden wir nicht ungewollt sterben?

In letzter Zeit denke ich viel über die Vergänglichkeit des Lebens und den Tod nach. Da kam in mir die Frage auf, wie eine Welt aussehen würde, könnten wir selbst entscheiden, wann wir gehen wollen. Gäbe es diese Unsicherheit nicht, läge die Kontrolle in unserer Hand … Ich habe ChatGPT gefragt und da die KI weiß, dass ich Autorin bin, hat sie mir vorgeschlagen, eine kleine Geschichte über eine Welt, in der jeder selbst den Zeitpunkt seines Todes wählen kann, zu schreiben. Ich möchte diese kleine Story gerne hier festhalten:

Der letzte Sonnenaufgang

Liora war zweihundertdreiundvierzig Jahre alt und lebte in einer Stadt, die niemals schlief. Dort gab es keine Friedhöfe mehr, nur Gärten der Erinnerung, in denen Menschen, die gegangen waren, einen letzten Baum gepflanzt hatten, bevor sie ihre Körper verlassen hatten.

Die meisten lebten weiter und weiter, sammelten Wissen, Erfahrungen, Beziehungen. Zeit war keine Währung mehr – und doch schien sie schwerer geworden zu sein. Viele schoben Entscheidungen endlos auf: „Morgen, nächste Woche, im nächsten Jahrhundert…“

Liora aber hatte beschlossen, dass sie bald gehen wollte. Nicht aus Verzweiflung, sondern aus Vollendung. Sie hatte die Musik erlernt, die Sprache der Sterne studiert, drei große Lieben gelebt und unzählige Male neu angefangen. Nun war sie bereit.

An diesem Morgen saß sie mit ihrem besten Freund am Fluss. Er war jünger – erst achtzig –, aber schon voller Fragen. „Hast du keine Angst?“, fragte er.

Liora lächelte. „Früher ja. Weil ich dachte, der Tod nimmt mir etwas. Heute weiß ich, er schenkt mir Freiheit. Ich habe mein Lied gesungen. Nun gehe ich, um Raum für ein neues Lied zu machen.“

Sie stand auf, ging zu dem Baum, den sie gepflanzt hatte – einen alten Magnolienbaum, dessen Blüten wie kleine Monde glänzten – und legte die Hand an seinen Stamm. Ein leuchtendes Tor öffnete sich, kein Dunkel, kein Schrecken, nur ein sanfter Übergang.

Sie drehte sich noch einmal um, sah die Sonne über dem Fluss aufgehen, atmete tief ein und sagte:„Leben bedeutet nicht, ewig hierzubleiben. Leben bedeutet, bewusst zu entscheiden, wann das Jetzt vollkommen ist.“

Dann trat sie hindurch – und der Magnolienbaum begann in sanftem Licht zu erblühen.

Ich finde den Gedanken eines Gartens der Erinnerung statt Friedhöfen sehr schön.


Die KI meint, es gäbe ein Problem mit Überbevölkerung. Aus der jetzigen Sicht, in der viele den Drang verspüren, eine Familie zu gründen, ist das nachvollziehbar. Ich kann mir vorstellen, dass der Trieb der Selbsterhaltung sich verändern würde. Die Fortpflanzung würde sich wandeln mit der Zeit. Daher sehe ich das weniger kritisch. Was ich zudem interessant finde, ist der Gedanke, man würde Entscheidungen endlos aufschieben. Das ist ein Punkt, der zumindest in meinem Leben auch zutrifft – und ich werde definitiv sterben. Würde man ewig leben können, hätte man doch weniger Angst vor falschen Entscheidungen. Man könnte viel mehr ausprobieren. Mich setzt es sehr unter Druck, zu wissen, dass es schon morgen vorbei sein könnte. Denn ich bin noch nicht mal so weit, überhaupt eine Entscheidung zu treffen, weil mir nach wie vor nicht vollkommen klar ist, was ich aus diesem Leben machen möchte. Ich würde gerne etwas bewirken, um dem Ganzen hier überhaupt einen Sinn zu verleihen.

Wie viele Menschen gehen jeden Tag einen Job nach, der nur dazu dient, die Wirtschaft am Laufen zu halten. Geld verdienen, Geld ausgeben. Irgendetwas erwirtschaften, konsumieren, konsumieren, konsumieren … Leisten, leisten, leisten. Mir erscheint das total sinnlos. Ich glaube, so kann man nur glücklich leben, wenn man sich und das gesamte Leben nicht hinterfragt.

Manchmal wünsche ich mir, in einer anderen Zeit geboren worden zu sein. In der man mehr in der Natur und mit einer Gemeinschaft gelebt hat. Ich weiß, dass es die Möglichkeit eines Aussteigerlebens gibt, nur braucht es dafür die passenden Menschen. Im Moment kann ich mir das noch nicht vorstellen.

Was eine Welt der Unsterblichkeit mit der Welt der Sterblichkeit verbindet, ist die Tatsache, dass man lernen muss, loszulassen. Denn ich bin mir sicher, dass geliebte Menschen oder auch man selbst, irgendwann die Entscheidung treffen würden, dieses Leben zu beenden.

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